Schmerztherapie

In der tierärztlichen/physiotherapeutischen Praxis werden häufig ältere Hunde vorgestellt, die oft steif und unbeweglich sind und ein eingeschränktes Gangbild haben.

Besitzer erkennen oft das Schmerzniveau ihres Tieres nicht. Antworten wie „Er ist einfach nur alt“ oder „Ja, er ist lahm, aber es tut ihm nicht weh“, hört man immer wieder.

Ist das Schmerz? Schon kleine Verhaltensänderungen können frühe Anzeichen von Schmerzen sein. Der Hund springt nicht mehr ins Auto oder auf das Bett/Sofa. Er möchte nicht mehr mit anderen Hunden spielen oder interagieren. Er knurrt die Kinder an, wenn sie sich seinem Körbchen nähern. Er jagt dem Spielzeug nicht mehr hinterher oder apportiert es nicht mehr.

Diese Tiere werden oft für schlechte Leistung bestraft und zur Weiterarbeit gezwungen, an mögliche Schmerzen wird leider nicht gedacht.

Physiotherapie bei Schmerzen

Viele Besitzer älterer Hunde mit unheilbaren Erkrankungen des Bewegungsapparates suchen nach Behandlungen, die langfristig und ohne Nebenwirkungen angewendet werden können.

Eine gute Therapie und Management können zu einem angenehmeren und schmerzärmeren Leben führen.

  • Massage, Akupunktur, Ultraschall, TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation): hier findet eine Anregung lokaler Endorphinausschüttung statt, die körpereigene, morphiumähnliche Substanzen ausschütten und damit eine Schmerzreduktion bewirken

  • Bewegungstherapie bringt eine Ausschüttung von schmerzhemmenden Neurotransmittern (z. B. Dopamin, Serotonin)

  • Hemmung von Entzündungsmediatoren durch Wärmetherapie, Ultraschall und Laser

  • Physiotherapeutische Behandlungen für eine Verbesserung der Dehnbarkeit und der Durchblutung der Muskulatur und des Gewebes sowie Mobilisierung von Verklebungen zwischen Muskeln und Faszien

  • Eine Verringerung der Durchblutungsrate im hochakuten Schmerzgeschehen durch Farb- und Lichttherapie und Laser

Das Leben ihres Hundes kann trotzdem lebenswert sein!

 Es ist wichtig, dass Tierärzte, Physiotherapeuten und Besitzer zusammenarbeiten, um optimal auf das Schmerzgeschehen des Tieres eingehen zu können und die beste individuelle Therapie zu finden.